Eine Kreuzfahrt die ist lustig, eine Kreuzfahrt die ist schön…..

Kreuzfahrten boomen! Das schwimmende Hotel ist angesagt wie nie, auch weil eine Reise längst für Mittelstand-Familien erschwinglich geworden ist. All- inklusive Buchungen locken mehr und mehr Passagiere raus auf das Meer und rein in ein unvergessliches Abenteuer! Wer zum ersten Mal an Board geht oder mit dem Gedanken spielt, endlich die Besonderheit auf dem schwimmenden Hotel auszuprobieren, sollte einige Tipps beherzigen. Nicht nur die richtige Route und das passende Kreuzfahrtschiff ist entscheidend für die erste Seereise - an Board herrschen andere Regeln und Gesetze, die es zu beachten gilt.

Hier erfahrt Ihr wichtige Tipps und absolute No gos für die erste Reise auf hoher See.

 1. Die passende Route

Die Auswahl an Kreuzfahrtrouten ist mittlerweile riesig. Lieber Mittelmeer, Nordland, Transatlantik-Routen, die chillige Route in die Karibik oder gleich einmal um die ganze Erde. Alles ist möglich und die Vielfalt an Reiseabschnitten, die begeistert Dein Herz erfüllen, ist schier unbegrenzt.

Für Anfänger eignen sich Kreuzfahrten, die nicht so weit weg sind, weniger Seetage haben und tägliche Reiseziele anlaufen. Mittelmeer-Kreuzfahrten sind daher perfekt für Erst-Kreuzfahrer. So kannst Du innerhalb einer Woche viele interessante Länder erleben und damit auch abschätzen, ob die Seefahrt etwas für Dich ist.

 2. Die Wahl des Schiffes

Die richtige Wahl des Schiffes ist von großer Bedeutung. Denn nichts kann den Urlaub mehr stören als wenn Deine Persönlichkeit und Deine Bedürfnisse nicht mit dem Schiff und ihrer Atmosphäre harmonieren.

Kleine Schiffe sind oft familiärer und persönlicher und steuern häufiger exotische und ausgefallene Häfen an.

Große Megaliner können das nicht, aber punkten darüber hinaus mit einem vielfältigen Programm an Aktivitäten und Abwechslung, was gerade für Familien mit Kindern mehrere Vorteile hat. Außerdem spricht für ein größeres Schiff auch der deutlich niedrige Preis.

Schiffe mit einem europäischen Flair versprühen ein sportliches und lockeres Klima an Board, der durch viel Animation und ausgefallene Randprogramme gerade junge Familien, Paare aber auch Singles an Bord lockt.

Typische Redereien wären hier die AIDA Schiffe und TUI Cruises.

Klassische Schiffe, wie das „Traumschiff“, die M.S. Deutschland, sind kleine, deutsche Schiffe, die durch ein luxuriöses Ambiente und gediegenem Abendprogram eher von älteren Menschen gebucht werden. Klasse anstatt Masse ist hier das Leitmotiv. Das Durchschnittsalter beträgt 60+.  Die Bordsprache ist deutsch, für die Besatzung englisch.

Typische Beispiele sind hier die Delphin, Albatros, Astor, MS Bremen.

Amerikanische Kreuzfahrtschiffe vereinen alle Geschmacks-Richtungen in einem gigantischen schwimmenden Hotel. Ob Luxus-Restaurant oder Barbecue-Grill, ob Casino-Abend oder Showtheater, auf solch einem Megaliner wird alles angeboten, was der „American Way of Life“ zu bieten hat. Die Bordsprache ist englisch.

Typische Redereien wären hier: Royal Caribbean International, Celebrity Cruises, Princess Cruises

Für weitere Informationen rund um Reedereien, Kreuzfahrtschiffe, Buchungsservice, Top-Angeboten für verschiedene Reiseziele sowie eine breite Auswahl an Kreuzfahrten auf allen Meeren sowie Flusskreuzfahrten findest Du hier.

3. Seekrank?

Wer eine Reise auf einem Kreuzfahrtschiff buchen möchte, sollte sich eins bewusst machen: das Schiff bewegt sich und schaukelt. Auch nachts. Einige Passagiere können dabei hervorragend schlafen und haben den besten Schlaf seit langem, anderen Passagieren wird es bei leichtesten Seegang schon übel.

Kabinen am Bug sollten im letzteren Fall auf keinen Fall gebucht werden. Hier ist der Wellengang besonders zu spüren. Je höher du gehst auf einem Schiff desto heftiger wird das Schaukeln. Die Kabinen in der Schiffsmitte sind die ruhigsten und daher sehr zu empfehlen. Hier können die rollenden Wellen besser ausgehalten werden.

Gegen Reisekrankheit gibt es spezielle Dragees. Ingwer-Tabletten oder aber ein Akkupunkturband für beide Handgelenke (an der Bordrezeption oder im Bordshop erhältlich) können ebenfalls sofort Abhilfe schaffen.

Wer wirklich unter heftiger Seekrankheit leidet und auf die Seefahrt nicht verzichten möchte, der sollte Touren durch das Mittelmeer, Karibisches Meer aussuchen oder sich auf einer Flusskreuzfahrt erholen. Sommertouren, die hoch in den Norden führen, können sehr unbequem werden, denn der Seegang ist meist heftig. Auch Atlantiküberquerungen sind vom stetigen Wellengang geprägt und daher nicht zu empfehlen.

 4. Seenotrettungsübung: Jeder muss mitmachen!

Die Seenotrettungsübung auf einem Kreuzfahrtschiff ist Pflicht und gehört innerhalb 24 Stunden nach Betreten des Schiffes von jedem Passagier (auch Menschen mit Handicap) absolviert. Es gibt keine Ausnahmen. Schließlich soll jeder Reisende wissen, wo sein Rettungsboot im unwahrscheinlichen Falle eines Unglücks ist. Von der Sammelstation (Musterstation) aus, wird im Gänsemarsch mit Rettungsweste, der kürzeste Weg zum Rettungsboot gezeigt. Unterhaltsam ist die Übung allemal. 

5. Dresscode

Zum Bordalltag gehört auch eine Kleiderordnung. Mit der steigenden Anzahl der Kreuzfahrtschiffe hat sich jedoch auch der Dresscode etwas gelockert. Trotzdem gilt je nach Reederei, besonderen Anlass, Tag- und Abendprogramm und auch der vorherrschenden Klimazone ein angepasster Kleidungsstil.

Während es auf den AIDA- Schiffen sportlich leger zugeht und lässige Shorts oder bedruckte T-Shirts kein Problem sind, werden Kreuzfahrten der Luxusklasse auf jeden Fall eine angemessene Abendbekleidung sowie für den Tag leichte Stoffhose und Poloshirt verlangen. Jeans sind nicht auf jedem Schiff ein gern gesehenes Kleidungsstück.

Auf jedem Kreuzfahrtschiff gibt es eine Welcome-Show und/oder ein Captain´s Dinner. Hier wird die Crew vorgestellt und der Kapitän ladet zum eleganten Abendessen ein. Sich für solche Events hübsch zu machen, versteht sich von selbst. Damen tragen wunderbare Abendrobe und die Männer glänzen in dunklen Sakkos mit Krawatte. Also sollte das auf jeden Fall beim Packen berücksichtigt werden. Wer kein passendes Outfit im Kleiderschrank hat, kann in der Bordboutique fündig werden.

Bademode und Bikinis gehören an den Pool und in den Wellnessbereich. Für das Buffet in Pool-Nähe reicht ein T-Shirt oder leichter Überwurf. Mit Bademode in eines von den vielen Restaurants zu gehen, gehört sich nicht und wird auch von den meisten Redereien nicht erlaubt.

6. Bezahlung mit Schiffskarte

Am Anfang der Kreuzfahrt erhält jeder Passagier eine Bordkarte. Diese ist Kabinenschlüssel als auch Bezahlungsmittel zugleich, und wird beim Ein- und Auschecken vom Schiff gebraucht. Obwohl viele Getränke im Preis schon enthalten sind, verleitet der ein oder andere Mitternachts- Cocktail oder das hübsche Kleid aus der Bordboutique zum Kauf.

Achte daher sorgsam auf Deine extra Zahlungen, damit am Ende der Reise, beim Bezahlen an der Rezeption, keine böse Überraschung droht. Du kannst jederzeit an der Rezeption oder über das Bord-TV Deinen persönlichen Zahlungsstand erfahren.

7. Trinkgeld

Kreuzfahrten sind nicht unbedingt billig. Bei manchen Kreuzfahrtanbietern ist das Trinkgeld bereits im Buchungspreis enthalten. Das ist aber nicht die Regel. Gerade bei internationalen Redereien wird das Trinkgeld erst an Bord berechnet.  Der Veranstalter ist verpflichtet seine Kunden ganz klar auf die entsprechenden Regeln hinzuweisen. Wer in Deutschland eine Kreuzfahrt bucht, sollte die Preisangabenverordnung immer im Hinterkopf behalten.

Für guten Service an Bord wird gerne Trinkgeld gegeben. Es ist eine Art Wertschätzung dem Personal gegenüber.

Beachte: Für viele Crew-Mitglieder ist das Trinkgeld ein wichtiger Teil des Einkommens.

8. Bordhospital

Auf fast jedem Kreuzfahrtschiff befindet sich medizinisches Fachpersonal und ein schiffeigenes Bordhospital. Einige Schiffe verfügen sogar über eine Dialyse-Station, OP- Säle, Röntgen- und Ultraschallgeräte. Bis zum nächsten Hafen gibt es also erstklassige medizinische Versorgung. Ausgebildete Allgemeinmediziner oder Sportmediziner versorgen Dich mit den nötigsten. Trotzdem solltest Du deine eigene kleine Reiseapotheke immer dabeihaben. Gerade auch, wenn Du Kinder hast.

Die häufigsten Probleme an Bord von Kreuzfahrtschiffen sind ansteckende Magen-Darm-Erkrankungen. Auch wenn das Schiff täglich strengsten Kontrollen unterliegt und die Sauberkeit das A und O ist, ist das bei der Menge an Passagieren, tagelang auf engem Raum lebend, nicht zu vermeiden.

Und zu guter Letzt: Kreuzfahrt No gos!

Rettungsboote

Ein Kreuzfahrtschiff ist kein öffentlicher Spielplatz. Das gilt für die Kleinen als auch großen Passagiere. Auch wenn die Bekletterung von Rettungsbooten noch so verlockend erscheint und man dort bestimmt sein eigenes privates Sonnenplätzchen ergattern kann, das ist verboten. Die Reise würde für Dich am nächsten Hafen enden.

Weiße Kleidung

Weiße Kleidung ist schön für den Sommer und passt ideal ins romantische Bild einer Kreuzfahrt. Beachte, dass aus dem Schornstein Rußpartikel durch die Luft geschleudert werden, die Deine schöne weiße Kleidung im Nu schwarz färben könnte. (je nach Windlage) Möchtest Du trotzdem nicht auf den Marine-Look verzichten, eine Reinigung ist an Bord sowie Waschmaschinen zum Selbst-Gebrauch.

Crewbereich

Der Crewbereich ist auf dem Schiff gekennzeichnet und gehört der Crew. Sie lebt oft Monate auf diesem Schiff und braucht ihre Privatsphäre. Bezwinge Deine Neugierde und bleibe im öffentlichen Bereich. Falls kein Crewmitglied in der Nähe ist, ist die Rezeption Deine erste Anlaufstelle.  

 

Reisegepäck vor der Tür bei Abreise

Ja, auch das sollte jeder Passagier beachten: Reisegepäck wird einen Abend vor der Abreise vor die Kabinentür gestellt und von der Crew wegen der Ausschiffung eingesammelt. Damit Du nicht im Schlafanzug am nächsten Tag zum Flugzeug musst, sollte neben Deinem Waschzeug auch Kleidung für den Abreisetag parat liegen.

Langschläfer ade – es lohnt sich!

Natürlich ist eine Kreuzfahrt auch zur Erholung gedacht und viele freuen sich auf das Ausschlafen. Aber eins muss erwähnt werden: Du verpasst das Beste! Die Einfahrt in den Hafen im Morgengrauen ist ein ganz besonderes Erlebnis.

Mobilphone Kosten

Eindrücke müssen verarbeitet werden. Willst du an Bord mit dem Smartphone nach Hause telefonieren, kann das ganz schön teuer werden. Grund sind die hohen Kosten für Gesprächsminuten und Datennutzung auf dem Meer. Die Verbindungen werden meist über Satellit hergestellt. Hole Dir deshalb im Vorfeld Informationen aus dem europäischen oder internationalen Mobilfunknetzes ein. W-Lan an Bord ist auf den meisten Schiffen eingerichtet, kann aber unter Umständen relativ teuer sein. Einfach mal abschalten!

Verspätung nach Landgang

Gehst Du auf eigene Faust auf Erkundungstour, so behalte stets die Uhr im Blick. Wer zu spät zum Schiff zurückkehrt, wird mit 100 % Sicherheit auf einen leeren Liegeplatz am Hafen treffen, denn in den allermeisten Fällen legt das Schiff ohne Dich ab. Weitere Kosten für die Nachreise können den Geldbeutel überstrapazieren. Ähnlich wie bei einem Flugzeug sind die Kreuzfahrt-Schiffe durch einen exakten Zeitplan bestimmt. Hinter einer Reise steckt eine riesige Logistik Maschinerie.  Verspätungen haben massive Folgen für die Reederei und das Kreuzfahrt-Management.

Vermeide die Reling bei Alkoholgenuss

Was jetzt lustig klingt, könnte sehr gefährlich werden. Mit einem hohen Alkoholpegel sich der Reling zu nähern, hat schon bei einigen Passagieren die waghalsige Idee ausgelöst, sich ins Meer stürzen zu wollen. Diese Ideen können lebensgefährlich sein. Besser Du genießt die Party im Innenbereich des Schiffes oder hast eine nüchterne Begleitung an Deiner Seite.

 Bildquelle: Pixabay